DAS INNERE LANDBewusstseinsreisen zwischen Leben und Todvon Joachim FaulstichKnaur-Verlag
Das Buch verbindet Erfahrungsberichte von Menschen, die den "klinischen Tod" überlebten, mit den Erzählungen von Schamanen aus aller Welt. Es zeigt, dass die modernen Rückkehrer von der Grenze des Todes offenbar ähnliche Regionen berühren wie die Trance-Reisenden archaischer Stämme, die den Weg in die "Anderswelt" mit Hilfe der Trommel oder halluzinogener Drogen finden.
In einer zweiten Ebene sucht das Buch nach Antworten auf die Frage, ob diese Regionen Vorspiegelungen des Gehirns sind oder tatsächlich eine "andere Realität" zeigen. Für die Schamanen stellt sich diese Frage nicht: Sie erhalten in der Trance wichtige Informationen für ihre Patienten, heilende Bilder, die nicht hinterfragt werden müssen. Und die Menschen mit einer Nahtoderfahrung empfinden ihre Erlebnisse als völlig real , unterscheiden sie eindeutig von Träumen, auch von Klarträumen, jenem seltsamen Zwischenzustand von Schlaf und Wachen, der die Psychologen seit Jahrzehnten fasziniert.
Aber das ist natürlich kein wissenschaftlicher Beweis. Ein Blick in die Labors der Forscher zeigt, dass Mediziner und Biologen noch immer keine eindeutige Erklärung für das Phänomen der Nahtoderfahrung gefunden haben. Einige Wissenschaftler halten es inzwischen aber durchaus für möglich, dass Menschen in veränderten Bewusstseinszuständen tatsächlich in andere Wirklichkeiten vorgestoßen sind.
"Unsere sichtbare Welt ist wie die Oberfläche eines tiefen Ozeans", sagt Herms Romijn von Nationalen Institut für Hirnforschung der Niederlande, "wir schaukeln mit unseren Booten auf den Wellen und sehen nicht, was darunter liegt. Aber darunter erstreckt sich eine unendlich tiefe Realität, über die wir so gut wie nichts wissen. Wir fangen jetzt erst an, das alles zu untersuchen."
Schamanen haben schon vor Jahrtausenden damit begonnen, diese Parallelwelten zu erforschen. Sie sind die "Astronauten des inneren Raums", sagen die Ethnologen. Bedeutet "innerer Raum", dass die Erlebnisse der Schamanen ( und die Todesnähe-Erfahrungen) nur Begegnungen mit der eigenen Psyche sind, bilderreiche Treffen mit sich selbst ? Oder hat der "innere Raum" möglicherweise eine Verbindung zur Außenwelt ? Ist er ein Tor zu einer anderen Realität? Liegt auf der anderen Seite des Tores das Jenseits, nach dem die Philosophen seit Tausenden von Jahren suchen ? Oder haben wir nur noch nicht den Ort im Gehirn lokalisiert, der die Visionen erzeugt?
Sicher ist eines: Spätestens am Ende unseres Lebens, wenn die Wahrnehmung der äußeren Realität abschaltet, tauchen wir ein in die Landschaften der Seele. Eine Erfahrung, die das Fühlen und Denken verwandelt, wie alle Berichte über Grenzerfahrungen belegen.
Die meisten Menschen mit einer Nahtoderfahrung erinnern sich vor allem an positive Bilder. Aber natürlich gibt es in Komazuständen bisweilen auch erschreckende Szenen. Ähnlich wie man einem Albtraum begegnen kann, ohne ihm ausgeliefert zu sein - durch Übungen, die das Bewusstsein im Traum wach halten- können diese Bilder verändert werden und ihre Bedrohlichkeit verlieren. Spirituelle Traditionen wie der tibetische Buddhismus halten deshalb die Vorbereitung auf die Begegnung mit der Imaginationswelt für sehr wichtig. Aber auch für Menschen anderer Glaubensvorstellungen kann es hilfreich sein, einen Blick auf die Reiseziele der Seele zu werfen.
Bei einem Versuch mit Studenten simulierten Psychologen Elemente der Nahtoderfahrung und erzielten vergleichbare Effekte, wie sie Menschen erleben, die wirklich an der Grenze des Todes standen: Weniger Angst vor dem Unbekannten, das vor ihnen liegt, und das Gefühl, Teil eines großen Ganzen zu sein.
Auf dem Weg in die weiten Landschaften der Seele sind Schamanen kompetente Reiseführer. Das Buch zeigt deshalb auch, mit welchen alten und neuen Techniken jeder einen vorsichtigen ersten Blick in die andere Wirklichkeit werfen kann und wie er dieses Erfahrungswissen für sich selbst und im Umgang mit Kranken und Sterbenden anwenden kann.
Ein monotoner Trommelrhythmus von 220 Schlägen pro Minute, fanden Ethnologen heraus, bringt die Gehirnwellen in den Theta-Bereich, in ein Zwischenreich von Wachheit und Traum. Dieser veränderte Bewusstseinszustand lässt den Reisenden niemals den Kontakt zum Hier und Jetzt verlieren. Und dennoch erlebt er gleichzeitig eindrucksvolle Bildsequenzen und kann mit Helfern aus den Ebenen jenseits des Wachbewusstseins in Kontakt treten. Dabei ist er jederzeit in der Lage, selbst zu entscheiden, wie weit er sich tragen lassen möchte.
Trance-Techniken wie katathymes Bilderleben, Musik-induzierte Reisen und schamanische Reisen sind kein Religionsersatz und stehen auch nicht im Gegensatz zu den Religionen. Sie helfen Patienten und ihren Begleitern, ihren eigenen Weg zu finden, gleichgültig, ob sie sich einer Religionsgemeinschaft zugehörig fühlen oder sich ausdrücklich als Atheisten sehen. Jeder hat die Möglichkeit, in diesem besonderen Bereich der Wirklichkeit sein persönliches Weltbild durch Erfahrung zu stärken und lebendig werden zu lassen. Das tragende Prinzip ist Offenheit und Toleranz- genau das, was Menschen mit lebensbedrohlichen Krankheiten brauchen.
Das Buch ist überall im Buchhandel erhältlich.
Soeben ist das neue Buch von Joachim Faulstich erschienen. Es trägt den Titel
DAS HEILENDE BEWUSSTSEIN - WUNDER UND HOFFNUNG AN DEN GRENZEN DER MEDIZIN
Mehr Informationen dazu unter:
www.das-heilende-bewusstsein.de Die Dokumentation lässt Menschen zu Wort kommen, die einmal an der Grenze des Todes standen und dabei ein Erlebnis hatten, das die Forschung heute Nahtod- oder Todesnähe-Erfahrung nennt (englische Abkürzung NDE für Near-Death-Experience): Sie berichten von dem Gefühl, über dem eigenen Körper zu schweben, von einem rasenden Flug durch einen Tunnel in ein strahlendes Licht, von einem detaillierten Rückblick auf das eigene Leben, von der Begegnung mit Verstorbenen und einem geheimnisvollen Lichtwesen.
Auf einer Reise durch die Labors der Wissenschaft untersucht der Film die Frage, ob diese Erfahrungen medizinisch-biologisch erklärbar sind. Es wird deutlich, dass es viele Erklärungsansätze gibt. Gleichzeitig wollen aber auch Forscher "harter" Disziplinen wie etwa der Hirnforschung die Existenz einer anderen Dimension und damit eine in letzter Konsequenz spirituelle Erklärung dieses Phänomens nicht grundsätzlich ausschließen.
Der Film liegt in einer 45-Minuten-Fassung und als Zweiteiler ( 2x30 Minuten) vor.
Zur Zeit keine Wiederholung geplant
Der Film hat 4 Ebenen, die miteinander verwoben sind. Sie ergänzen sich zu einer Reise, die von persönlich-subjektiver Betrachtung über historische Bilder zu einer eher objektiven Ebene wechselt.
Im Zentrum stehen Aussagen von Menschen, die ein NDE hatten. In ausführlichen Interviews schildern sie ihre Erfahrungen.Dorothea Rau-Lembke erzählt ein "klassisches" Todesnähe-Erlebnis – so nennt die Forschung Berichte, die sehr viele Erlebnis-Elemente enthalten.
Dorothea Rau-Lembke hatte nach einer Operation in ihrem Krankenhausbett plötzlich die Gewissheit, dass sie im Sterben lag. Von einem Moment auf den anderen verschwanden aber ihre Schmerzen. Dann hatte sie den Eindruck, ihren Körper zu verlassen und durch die Decke nach oben zu schweben. Der Blick auf ihren im Bett liegenden Körper irritierte erschreckte sie. Aber dieser Moment wurde schnell abgelöst von Bildern eines Fluges durch gewaltige Landschaften, die von einem strahlenden Licht erhellt wurden. Gleichzeitig hielt sie eine Rückschau auf ihr Leben. In rasender Geschwindigkeit liefen alle Stationen noch einmal vor ihrem inneren Auge ab. Dabei bewertete sie sich selbst und die Menschen, mit denen sie in Kontakt war, völlig neu. Nach diesem Lebensrückblick begegneten ihr zwei Personen, die sich als Helfer in diesem neuen Zustand herausstellten: Ihre verstorbene Großmutter und eine Freundin, die im Alter von 16 Jahren gestorben war. Diese Gestalten waren umhüllt von einem sanften Licht und vermittelten ihr völlige Harmonie. Nach und nach wurde das Licht, das alles zu durchdringen schien, immer wichtiger. Sie hatte den Eindruck, als ob es alles Wissen und alle Liebe enthielte, die vorstellbar ist. Und sie wusste, wenn sie in diesem Licht bleiben würde, wäre keine Rückkehr mehr möglich.
Neben Dorothea Rau-Lembke kommt der Herzinfarktpatient Anton-Andreas Guha zu Wort: Er schildert den Flug durch einen Tunnel, an dessen Ende das geheimnisvolle Licht leuchtet. Der Tunnelflug ist ein weiteres "klassisches" Element, das immer wieder berichtet wird.
Die amerikanische Patientin Pam Reynolds schildert ihre Erlebnisse bei einer dramatischen Gehirnoperation. Während sie in Vollnarkose auf dem OP-Tisch lag, fühlte sie sich aus ihrem Körper gezogen. Sie schwebte im Raum und konnte später ungewöhnliche Operations-Instrumente beschreiben, die nur Spezialisten bekannt sind. Außerdem erinnerte sie sich genau an wichtige Dialoge des Ärzteteams. Während die Operation am offenen Gehirn weiterging, machte sie subjektiv eine Reise in überirdisch schöne Landschaften, die sie nicht mehr verlassen wollte. Eindrucksvoll schildert sie, wie ihr verstorbener Onkel sie zurückbrachte in den Operationssaal, wo sie ihren Körper liegen sah. Ein toter Körper, in den sie nicht zurückkehren wollte. Aber ihr Onkel gab ihr einen Stoß, und sie wachte auf.
In der zweiten Ebene des Films deuten Computersimulationen an, wie die psychische Bilderwelt aussehen könnte. Dabei werden keine Personen, sondern nur die "Landschaften der Seele" gezeigt. Die kurzen Sequenzen– am Anfang, in der Mitte des Films und am Ende-regen die Phantasie an. Der Betrachter kann mit ihrer Hilfe die Berichte der Zeugen besser verstehen und die Landschaften vor dem eigenen inneren Auge selbst mit Visionen "jenseitiger Helfer" bebildern.
Die dritte Ebene des Films zeigt historische Bilder und Texte, die offenbar auf ähnlichen Erfahrungen beruhen. Vor dem Hintergrund des Klosters Melk in Niederösterreich betrachten wir Zeugnisse der christlichen Überlieferung: Jenseitsreisen von Gläubigen des Mittelalters. Diese Texte enthalten zwar viel mehr als heute Berichte von Höllenvisionen, sind aber in ihren Grundelementen durchaus den Erzählungen von Menschen der Moderne vergleichbar.
Im Dogenpalast von Venedig zeigt der Film ein Werk des niederländischen Malers Hieronymus Bosch aus der Zeit um 1500. "Der Aufstieg ins himmlische Licht" entspricht verblüffend modernen Erzählungen von dem Flug durch einen dunklen Tunnel, an dessen Ende ein übernatürliches Licht leuchtet.
Die vierte Ebene des Films nähert sich dem Thema wissenschaftlich. Der Neurologe und Psychiater Michael Schröter-Kunhardt, Leiter der deutschen Nahtod-Forschung, gibt die grundlegende Definition: Nahtod-Erlebnisse sind zwar subjektiv und kulturell gefärbt, enthalten jedoch eine Reihe von Elementen, die vergleichbar in allen Kulturen und Zeiten vorkommen.
Der holländische Kardiologe Willem van Lommel stellt eine Studie vor, die nach den physiologischen Auslösern der Erlebnisse suchte. Von 344 Herzinfarktpatienten hatten 18 % ein NDE. Aber ihre medizinischen Werte unterschieden sich nicht von den Werten der Mehrheit der Patienten, die kein NDE hatten. In einer Langzeituntersuchung über 10 Jahre wies die Studie nach, dass Menschen mit einem NDE keine Angst mehr vor dem Tod haben. Ihr Interesse für ihre Mitmenschen und die Natur ist blieb außerdem wesentlich höher als in der Kontrollgruppe der Patienten ohne NDE.
Der amerikanische Kardiologe Michael Sabom, einer der Gründer der Internationalen Assoziation für Nahtodforschung (englische Abkürzung: IANDS), äußert sich zum Fall der Hirnpatientin Pam Reynolds. Für ihn ist dieser Fall wie ein Beweis für die Existenz der Seele: Zum ersten Mal in der Geschichte der Forschung, so sagt er, liegen hier präzise medizinische Daten vor, die den Zeitraum des Erlebnisses lückenlos dokumentieren. Als Pam Reynolds ihre eigentliche Jenseitsreise begann und ihre verstorbenen Verwandten traf, zeigten die Kurven des EEG, das die Hirnströme misst, eine Null-Linie, ebenso wie die Kurve, die die elektrischen Aktivitäten im Hirnstamm angab.
Gibt es für diese Beobachtungen eine wissenschaftlich akzeptierte Erklärung? Der Film führt den Zuschauer jetzt in die Labors der "harten" Wissenschaft, in denen Erkenntnisse zu unserem Thema eher "Nebenprodukte" der laufenden Forschung sind. Dabei stellt sich heraus, dass Wissenschaftler "in vorderster Front" spirituellen Erklärungsansätzen durchaus aufgeschlossen sind. Vor allem die Schweizer Laboruntersuchungen zur Wirkung halluzinogener Drogen im Gehirn ( LSD, Ketamin, magische Pilze) und quantenphysikalisch orientierte Erklärungsansätze der Hirnforschung in Holland lassen die These zu, es könnte einen bisher noch unbekannten Raum "neben" unserer sichtbaren Realität geben. Zwar sind diese Überlegungen nur Thesen und keinesfalls bewiesen, sie machen aber deutlich, dass einfache Erklärungen nicht mehr Stand der Wissenschaft sind.
Am Ende des Films kommt noch einmal der deutsche Nahtodforscher Michael Schröter-Kunhardt zu Wort. Er äußert sich direkt zu der Frage, ob NDE‘s ein Beleg für ein Leben nach dem Tod sein könnten. Schröter-Kunhardt sagt: "Normalerweise würden wir als Mediziner erwarten, dass das Gehirn in diesen Situationen abschaltet...Die Tatsache, dass es das eben nicht tut und dass jetzt komplexe Höchstleistungen des Gehirns ablaufen,...zeigt uns, dass das Gehirn mehr mitteilen will als nur "ich mache jetzt auf irgend eine Art und Weise Schluss".( Es signalisiert uns,)...dass es ein Leben nach dem Tod geben kann und dass die Nahtoderfahrung sozusagen dieses Leben nach dem Tod vorbereitet."